Jahresrückblick Teil 2 des THW Ortsverbandes Havixbeck 2020

Nach der verheerenden Explosion am 04. August im Hafen von Beirut, Libanon, wurde die bundesweite SEEBA (Schnell-Einsatz-Einheit-Bergung-Ausland) des THW alarmiert. Zu dem fast 50-köpfigen ehrenamtlichen Team gehörte auch ein Helfer unseres Ortsverbandes mit seiner Rettungshündin. Für diesen Einsatz erhielt Stephan Mondry nun das Einsatzzeichen Ausland.

Nach und nach konnte der normale Dienstbetrieb im Ortsverband unter strengen Hygiene-Vorgaben der THW-Leitung wieder aufgenommen werden. Er erfolgte gruppenweise an verschiedenen Tagen, um die gemeinsamen Kontakte auf ein Minimum zu reduzieren und die Einsatzbereitschaft weiterhin zu gewährleisten. Das war das Motto. Trotzdem weiter machen, Fortbildung vorantreiben, nicht auf dem Stand der Ausbildung stehen bleiben. Ob Metallbearbeitung in den Bergungsgruppen, der Führungsvorgang im Zugtrupp oder die Rettungshundeausbildung in der Fachgruppe Ortung;  alle versuchten in ihren Bereichen, eine fundierte Ausbildung zu vermitteln. Dies galt auch für die vier Helferanwärter*innen, die kurz vor Abschluss der Grundausbildung standen. Hier wurde u.a. an mehreren Samstagen das noch fehlende Wissen vermittelt und so konnten alle vier im September erfolgreich ihre Prüfung ablegen.

Bei einer Blindgänger Sondierung und anschließender Entschärfung der gefundenen Weltkriegsbomben am 20. September im Stadtgebiet Münster unterstützten mehrere Helfer unseres Ortsverbandes im Bereich der Logistik und übernahmen Transportaufgaben. Ein Teil unseres Küchenteams war ebenfalls vor Ort und stellte zusammen mit weiteren THW-Köchen und Köchinnen aus NRW etwa 3.900 Portionen Mittagessen her. Ebenfalls im September waren wir im Rahmen der Amtshilfe für die Bundeswehr unterwegs. Hier lautete der Einsatzauftrag: Bereitstellung von SG300-Zelten und deren Auf- und Abbau für eine Großübung der Bundeswehr in Münster-Handorf.

Eine spontane, gemeinsame Übung unserer Fachgruppe Ortung und der Feuerwehr Münster, die zeitgleich auf dem Gelände des Instituts der Feuerwehr (IdF), Telgte, und des THW-Geländes in Münster-Handorf übten, rundete die Aktivitäten im September ab. Die benachbarten Gelände sind seit Mitte August miteinander verbunden. Denn in den Zaun wurde ein Tor eingebaut und eine wenige Meter lange Straße verbindet beide Grundstücke. Dieser Umstand ermöglichte die spontane, gemeinsame Übung.

Anfang Oktober hatten wir uns nach mehreren Videokonferenzen dazu entschieden, mit einer neuen Grundausbildung zu starten und auch entsprechende „Werbeaufrufe“ zu schalten. Mittlerweile hat sich herausgestellt, dass wir damit sehr guten Erfolg haben. Neben sechs Helferanwärtern aus der Jugendgruppe, kommen mittlerweile 6 bis 8 neue Helfer-Anwärter/innen dazu. Der Starttermin für die Grundausbildung Ende Oktober musste leider Corona-bedingt ausfallen. Die Fallzahlen waren im Herbst so stark gestiegen, dass wir den Dienstbetrieb erneut einstellen mussten. Aber, aufgeschoben ist nicht aufgehoben! Wir wollen im neuen Jahr sobald wie möglich mit der Grundausbildung starten – die Voraussetzungen sind allein von der weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie abhängig. Vielleicht müssen wir auf Alternativen umschwenken und das eine oder andere Thema für die Grundausbildung als Online-Ausbildung anbieten.

Am 21. November sahen wir auf einmal alle die Fotos von unserem neuen MTW OV. Lange hatten wir auf das Fahrzeug für den Ortsverband warten müssen. Jetzt war es endlich da! Zwei Einsatzkräfte von uns hatten den MTW nur mit dem Wissen unserer Ortsbeauftragten an diesem Samstag abgeholt. Eine gelungene Überraschung für die gesamte Mannschaft so kurz vor dem Jahresende. Nun ist unser Fuhrpark für das Erste komplett. Im Ortsverband Havixbeck wird in den nächsten Jahren die neu aufgestellte Einheit „Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung“ aufgebaut. Für diese Fachgruppe wird in den nächsten Jahren ein Mehrzweckgerätewagen (MzGw), ein großer Anhänger, ein mobiler Gabelstapler, ein Boot und weitere Ausstattungspakete vom THW beschafft werden. Wir sind gespannt!

An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich bei all unseren, mittlerweile gut 80 einsatzbefähigten Helferinnen und Helfern für ihr Engagement bedanken, die trotz der Umstände in diesem Jahr um die 10.000 Dienst-, Einsatz- und Ausbildungsstunden geleistet haben. Eine schwierige Phase durchleben wir aktuell. Durch die bevorstehenden Impfmöglichkeiten gegen das Corona-Virus ist weit am Horizont ein Licht zu sehen und so hoffen wir, dass wir im kommenden Jahr vieles von dem nachholen können, was wir dieses Jahr nicht geschafft haben. Am Wochenende waren einige THW-Teams von uns mit insgesamt drei Mannschaftstransportwagen (MTW) unterwegs, natürlich unter den entsprechenden Corona-Schutzmaßnahmen, um unsere Helferinnen und Helfer zu „besuchen“ und sich im Namen des Ortsverbandes bei Ihnen mit einem Weihnachtspräsent zu bedanken.

Außerdem erhielten in diesem Jahr einige Helferinnen und Helfer ihre Jahresurkunden für Ihre langjährige Verdienste:

10 Jahre: Brigitte Schmengler und Detlef Jungk

20 Jahre: Martina Böckelmann, Kirstin Braun, Stefan und Tobias Holezeck, Benedict Hülsken, Ulli Glaß, Michael Kerk und Petra Schreier

25 Jahre: Michael Baumeister

Unser Dank geht an dieser Stelle auch an alle Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen für die Freistellung und Unterstützung unserer Einsatzkräfte sowie alle Familienangehörige und Partner*innen unserer Helfer*innen, ohne deren Verständnis für das ehrenamtliche Engagement im THW diese wichtige Arbeit nicht möglich wäre.

Wir wünschen euch und Ihnen einen guten Rutsch ins neue Jahr. Und vor allem: Bleibt gesund!


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