Jahresrückblick des THW Ortsverbandes Havixbeck 2021

Tausende Einsatzstunden, drei neue Fahrzeuge, zahlreiche neue Einsatzkräfte

„Ein sehr gutes Jahr für unseren Ortsverband“ ist der einhellige Tenor der Verantwortlichen des THW Ortsverbandes Havixbeck. Neben zahlreichen Einsatzstunden und neuen Fahrzeugen ist vor allem die Zahl der neuen Einsatzkräfte und der neuen Anwärter*innen beeindruckend. Im September legten acht Anwärter*innen ihre Grundausbildungsprüfung ab und stehen nun als Einsatzkräfte zur Verfügung. Im Anschluss startete sofort die neue Grundausbildungsgruppe ihre Ausbildungsdienste mit einer Teilnehmerzahl von 19 Anwärter*innen. Ein sehr guter Zulauf, viele von Ihnen entschieden sich nach dem Sturmtief Bernd, das vor allem den Süden in NRW und dem Ahrtal stark zusetzte, für ein ehrenamtliches Engagement beim THW. „Wir freuen uns über alle Neuen in unseren Reihen, die auch die Zeit für eine ehrenamtliche Mitwirkung im THW mitbringen. Ob sie später im Bereich der Bergungs- oder Fachgruppe,  in der Verwaltung oder in der Küche ihren Platz finden, ist dabei völlig egal; Bedarf haben wir überall“, freut sich Ortsbeauftragte Dr. Christiane Bettin.

Auch im Fahrzeugpark unseres Ortsverbandes, der sich im Jahr 2021 ebenfalls vergrößert hat, gab es einige „Neulinge“. Der mehr als 50 Jahre alte Anhänger der Bergungsgruppe ist durch eine Lafette mit Wechselbrücke abgelöst worden. Das Einsatzgerüstsystem (EGS) wurde nun auf den neuen Anhänger umgeladen. Der alte Anhänger steht vorerst der Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung (FGr N) zur Verfügung bis auch hier ein neuer Hänger ausgeliefert wird. Einen weiteren Anhänger beschaffte die THW Helfervereinigung Havixbeck. Es ist ein offener Pritschenanhänger, der über ein Wechselzugmaul verfügt und somit sowohl von PKW als auch LKW gezogen werden kann. Ein weiteres mobiles Transportmittel wurde vom Ortsverband beschafft: Ein Gleisrollenwagen für technische Hilfe auf Bahnschienen, der vor Ort aus EGS-Teilen zusammengebaut werden kann. Dieser wurde in Absprache mit der Deutschen Bahn erfolgreich auf den Bahngleisen am Havixbecker Bahnhof erprobt.

Anfang des Jahres starteten im Ortsverband die ersten größeren Einsätze. Nachdem Anfang Februar weite Teile des Münsterlandes mit einer hohen Schneeschicht bedeckt waren, leistete das THW Unterstützung für die Feuerwehr Havixbeck und für verschiedene Pflegedienste. Die meisten Fahrzeuge konnten aufgrund der Schneemassen nicht mehr fahren, worauf die Havixbecker THW-Fahrzeuge, alle ausgerüstet mit Schneeketten, zum Einsatz kamen. Auch in den folgenden Tagen kam es zu mehreren schneebedingten Einsätzen. Unter anderem unterstützten die Havixbecker Einsatzkräfte die Räumarbeiten in einem Stadtteil in Münster mit Errichtung einer Führungsstelle und mit tatkräftiger Hilfe beim Schneeräumen durch Radlader, Bobcat und Teleskoplader aus benachbarten THW-Ortsverbänden, um die Straßen für die Rettungsdienste wieder befahrbar zu machen. Mitte März galt es dann für die Fachgruppe Ortung, die Polizei bei einer Vermisstensuche in Senden zu unterstützen, wobei mehrere Rettungshunde für die Flächensuche eingesetzt wurden. Wenige Tage später wurde der Ortsverband für eine mögliche Blindgänger-Entschärfung in Dülmen voralarmiert. Im Rahmen der Corona-Pandemie übernahmen unsere Einsatzkräfte im April auch den Transport von Corona-Schutzausstattung.

Mitte Juli ereignete sich in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz eine verheerende Flutkatastrophe infolge des Sturmtiefes Bernd. Mehr als 30 Havixbecker Einsatzkräfte waren in den betroffenen Regionen vor Ort. Sie unterstützten bei der Transportlogistik, bei der Suche nach Vermissten, bei Erkundungen, bei der Aufbereitung und Verteilung von Trinkwasser und im Bereich der Führungsstruktur. Sie leisteten dabei mit den Helfer/innen, die den Einsatz vom Ortsverband aus unterstützen, fast 12.000 Einsatzstunden über einen Zeitraum von acht Wochen. Dies war der bisher größte und längste Einsatz in der Geschichte des THW Ortsverbandes Havixbeck. Ebenfalls in diesen Zeitraum bauten unsere Einsatzkräfte ein Zelt in Havixbeck für eine Corona Teststelle auf und nahmen zusammen mit der Feuerwehr Havixbeck und dem Malteser Hilfsdienst an einer Autowaschaktion zugute der Hilfsorganisationen, die selber von der Flut betroffen waren, teil.

Seit Heiligabend unterstützt der Ortsverband Havixbeck die THW-Kameraden/innen aus Dülmen bei der Verteilung von Trinkwasser für ein Zweifamilienhaus im Außenbereich von Dülmen, das zweimal in der Woche mit 2.000 Liter frischem Trinkwasser beliefert wird, da der eigene Brunnen ausgefallen war. Der Einsatz dauert aktuell noch an und zwar solange bis ein neuer Brunnen gebohrt und die Eigenwasserversorgung wieder angeschlossen ist.

Im Jahr 2021 konnten zahlreiche Jubilare auf eine lange Mitwirkung im THW zurückblicken. So konnte Stefan Kleimann sein 40jähriges THW-Jubiläum feiern. 20 Jahre aktiv im THW waren Johannes Bramkamp, Gerd Brinkmann, Linus Bußmann, Patrick Cauvet, Philipp Hunger, Maik Müthing, Jan Scheipers und Marcel Waltersmann. Eine 10 Jahre THW-Mitwirkung konnte für Marco Lange, Oliver Temme, Jan van der Kolk sowie Hendrik und Simon Wisotzki verzeichnet werden.

Für das enorme Engagement unserer Helfer und Helferinnen, die im Jahr 2021 mehr als 28.500 Dienststunden geleistet haben, möchten wir uns an dieser Stelle ganz herzlich bedanken. Der Dank gilt auch den Partner/innen, den Familien und auch den Arbeitgebern/innen für ihr Verständnis gegenüber der ehrenamtlichen Arbeit der Einsatzkräfte.


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