Am Samstag, den 23. Oktober 2021, fand für unsere Helfer und Helferinnen eine groß angelegte Übung statt. Die Organisatoren Patrick Cauvet und Gerd Brinkmann hatten sich einiges einfallen lassen. Es gab keine konkrete Startzeit und so wurde ein Teil der Einsatzkräfte früh morgens gegen 5.00 Uhr per Alarmierung aus dem Bett geschmissen. „Personensuche in Schapdetten“ war das Einsatzstichwort. Und so machten sich der Zugtrupp und die Fachgruppe Ortung auf den Weg.
Gegen 7.00 Uhr wurden zur weiteren Unterstützung die Bergungsgruppe und die Fachgruppe Schwere Bergung alarmiert. Nach dem Übungsszenario „Kollision eines Kleinflugzeuges mit einem Heißluftballon“ galt es, einen etwa 70 Hektar großen Bereich nach vermissten Personen abzusuchen. Wiesen mit Nutztieren, Waldfläche, Ackerland und einige Gebäude lagen in diesem Bereich. Zugführer Benedict Hülsken teilte die Einsatzkräfte auf die verschiedenen Flächen ein.
Die Ortungshelfer bekamen Unterstützung durch zwei Rettungshunde, ansonsten wurde mittels Menschenkette gesucht. Am frühen Morgen machte starker Nebel den Einsatzkräften das Leben schwer, die sich durch teilweise enges Gestrüpp und dichten Bewuchs sowie Maisfelder hindurch kämpften. Nach und nach wurden vermisste Personen gefunden und die Rettungsmaßnahmen eingeleitet. Fachberater Thorsten Kapusciak unterstützte die Übungsleitung und stand ihr für sämtliche Fragen über die Einsatztaktik und Ausstattung des THW zur Verfügung. Das Einbinden eines THW-Fachberaters in eine Übung war nicht nur für ihn, sondern auch für unseren Ortsverband Neuland. Diese Einbindung hat aber gezeigt, dass dies eine sinnvolle Überlegung der Übungsleitung war, um das gesamte Zusammenspiel der THW-Einsatzkräfte möglichst einsatznah zu gestalten.
Gleiches galt auch für die Verpflegung durch die OV-interne Küche. Hier wurden parallel zur Übung die Mahlzeiten vorbereitet und Versorgungsfahrten organisiert. Nachdem bereits ein Großteil der Fläche abgesucht war und die bereits gefundenen Personen gerettet waren, wurden die Einheiten im Wechsel zur Verpflegungsaufnahme zur Führungsstelle geordert. Im Anschluss ging es dann sofort wieder an die Suche. Währenddessen gab es weitere Aufträge von der Übungsleitung: Abholung eines Anhängers, der komplett mit dem Einsatzgerüstsystem, kurz EGS, des THW-Ortsverbandes Coesfeld beladen war und dort abgeholt werden musste. Das EGS wurde für den zweiten Teil der Übung benötigt, nämlich für eine Wandabstützung eines Gebäudes, in die das Kleinflugzeug nach dem Zusammenprall mit dem Ballon gestürzt war.
Nach der Mittagsverpflegung ging es dann für alle an genau diese Aufgabe. Die EGS-Ausstattung aus dem THW Ortsverband Coesfeld und auch vom THW aus Lüdinghausen - die dieses bereits im Laufe des Vormittages gebracht hatten - wurde ergänzend zu unserem EGS benötigt, da eine großflächige Wandabstützung gebaut werden musste. Die Führungsstelle des Zugtrupps wurde kurzerhand zum einsturzgefährdeten Gebäude verlegt. Unter Anleitung der Gruppenführer wurde das EGS flott errichtet. Rund 30 Einsatzkräfte waren im „Einsatz“, dazu noch Übungsleitung, Küchenmannschaft und Verletztendarsteller. Nach dem Abendessen im Ortsverband folgte noch die erste Nachbesprechung der Übung. „Wir haben eine gute Übung erlebt, aus diesen Erfahrungen können wir viel ableiten und uns noch weiter verbessern“ resümierte Ortsbeauftragte Dr. Christiane Bettin. Zugführer Benedict Hülsken war ebenfalls zufrieden: „Viele Erfahrungswerte aus vergangenen Übungen aber auch aus Einsätzen wurden positiv umgesetzt, wir haben ein richtig gutes Ausbildungsniveau“. Auch zeigte sich die Übungsleitung zufrieden: “Wir können viel aus dieser Übung mitnehmen, die Vorarbeit hat sich gelohnt“, so kommentierten Patrick Cauvet und Gerd Brinkmann. Wir möchten uns bei allen Beteiligten für die Vorbereitung und Mitwirkung bedanken. Auch gilt dieser Dank an die THW Ortsverbände Coesfeld und Lüdinghausen für die Bereitstellung ihrer EGS-Ausstattung.
